Kreatin

Kreatin spielt im Energiemetabolismus der Muskulatur und anderer Gewebe eine zentrale Rolle. Der tägliche Bedarf von ca. 2g/die wird zum Teil über körpereigene Synthese, zum Teil über exogene Zufuhr gedeckt. Bei Gesunden bewirkt Kreatinmonohydrat als Nahrungsergänzung eine Leistungssteigerung der Muskulatur besonders in Bezug auf die Maximalkraft. Bei Sportarten mit Springen, Sprints und Radfahren konnten diese Effekte am besten belegt werden. Allerdings existieren bisher nur wenige Studien an älteren Probanden mit uneinheitlichen Ergebnissen. In kleineren Studien wurde über positive Effekte einer Kreatinsupplementierung bei Muskeldystrophien und metabolischen Myopathien berichtet. Dagegen sind die Erfahrungen bei neurogenen Erkrankungen limitiert. Bei der ALS hat sich vor allem wegen positiver Wirkungen im transgenen Tiermodell zeitweise eine breite Anwendung durchgesetzt. Die Ergebnisse klinischer Studien schließen jedoch größere Effekte aus.

Für das PPS liegen bisher nur Einzelerfahrungen vor, die einen funktionell relevanten Effekt bei einzelnen Patienten vermuten lassen. Systematische Untersuchungen sind bisher nicht bekannt geworden. Damit können auch keine gesicherten Dosierungsempfehlungen gegeben werden. In der Therapie der Myopathien wird im Anschluss an eine sog. Ladephase mit 2x5g /die über 10 Tage eine Erhaltungstherapie mit 2x2g durchgeführt. Um der theoretischen Möglichkeit eines Wirkungsverlustes durch „Transporter- Downregulation“ vorzubeugen, werden regelmäßige Therapiepausen empfohlen (z.B. pro Woche 1 Tag Pause oder nach 3 Monaten eine zwei bis vierwöchige Pause). Das Nebenwirkungsprofil ist günstig, lediglich vom Einsatz bei Patienten mit vorgeschädigten Nieren ist aufgrund mangelnder Erfahrung abzuraten.