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  • Pyridostigmin

    [Poliomyelitis]

    Poliomyelitis anterior acuta oder spinale Kinderlähmung, wie diese Krankheit auch genannt wurde, ist eine akut auftretende Viruserkrankung, die in der westlichen Welt etwa bis in die frühen 60er Jahre verbreitet war.

Pyridostigmin

Durchaus naheliegend ist es, die abnorme Ermüdbarkeit der Muskulatur bei elektrophysiologischen Hinweisen auf eine Instabilität der Endplattenregion bei PPS Patienten mit Acetylcholinesterasehemmern zu therapieren.

Allerdings ist dieser Therapieansatz durchaus mit Zurückhaltung zu sehen. Eine andauernde Überstimulation der ohnehin instabilen Endplattenregion kann zumindest theoretisch die Dekompensation beschleunigen und so auf lange Sicht schädlich wirken. Daneben kann bei längerer hochdosierter Therapie mit Pyridostigmin eine Myopathie induziert werden.

In einer offenen Therapiestudie mit Pyridostigmin 3x60mg/die gaben 16 von 27 Patienten eine subjektive Verbesserung der Müdigkeit an. Eine grösser angelegte placebokontrollierte Doppelblindstudie (126 Patienten, 180 mg Pyridostigmin/die p.o, 6 Monate) konnte diese positiven Befunde jedoch nicht bestätigen. Somit bleibt der Einsatz auf ausgewählte Patienten beschränkt, bei denen eine kurzzeitige Steigerung der Muskelkraft erhebliche funktionelle Verbesserung verspricht.

Bundesverband Poliomyelitis e.V.

  • Interessengemeinschaft von Personen mit Kinderlähmung
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