L-Carnitin
L-Carnitin wird physiologisch für den Transport der Fettsäuren über die mitochondriale Membran benötigt. Die Anwendung als Arzneimittel ist zur Substitution bei der Dialysetherapie und bei primärem Carnitinmangel zugelassen. Insbesondere eine Steigerung der muskulären, aber auch allgemeinen Ausdauer sowie Linderung von dumpfen Muskelschmerzen werden übereinstimmend bei einer üblichen Dosierung von 2 g/ die von vielen Patienten berichtet. Nicht alle Patienten sprechen auf diese Medikation an und bei einem Teil der Patienten scheint die Wirksamkeit im Lauf der Zeit nachzulassen. Hier kann sich nach einer Auslassphase erneut eine positive Wirkung einstellen. Allerdings hat sich diese positive klinische Erfahrung in einer multizentrischen placebokontrollierten Doppelblindstudie nicht bestätigen lassen. Es wurden 71 Patienten über 8 Wochen randomisiert mit 2 g L-Carnitin oder Placebo behandelt. In Bezug auf die Parameter Gehstrecke in 30 Minuten und subjektive Erschöpfbarkeit kam es nicht zu einer signifikanten Besserung gegenüber Placebo. Die Verträglichkeit war sehr gut.
Damit ist nach aktuellem Wissensstand eine Wirksamkeit von L-Carnitin bei PPS-Patienten nicht belegt und es kann eine Verordnung nicht generell empfohlen werden. Dies schließt aber selbstverständlich nicht aus, dass doch unter Umständen einzelne Patienten von L-Carnitin profitieren. In Ermangelung anderer medikamentöser Therapien mit gesicherter Wirkung, aufgrund der guten Verträglichkeit und Sicherheit und der positiven Erfahrungen bei einzelnen Patienten, sind individuelle Therapieversuche aber weiter sinnvoll.
Unveröffentlichte Erfahrungen des Poliozentrums am Katholischen Klinikum Koblenz (Seintsch und Ruetz, Koblenz 2009) haben nach einer ersten offenen Beobachtung bei der intravenösen Gabe von je 1g L-Carnitin in 250 ml NaCl 0,9% über 20 Minuten morgens und abends nach 6 Tagen deutliche Reduzierungen einer VAS von 4,2 auf 2,8 und des Creatinkinase-Wertes bei einer Gruppe von 48 Patienten, die zu Beginn der stationären Behandlung erhöhte CK-Werte aufwiesen, ergeben.
Damit ist nach aktuellem Wissensstand eine Wirksamkeit von L-Carnitin bei PPS-Patienten nicht belegt und es kann eine Verordnung nicht generell empfohlen werden. Dies schließt aber selbstverständlich nicht aus, dass doch unter Umständen einzelne Patienten von L-Carnitin profitieren. In Ermangelung anderer medikamentöser Therapien mit gesicherter Wirkung, aufgrund der guten Verträglichkeit und Sicherheit und der positiven Erfahrungen bei einzelnen Patienten, sind individuelle Therapieversuche aber weiter sinnvoll.
Unveröffentlichte Erfahrungen des Poliozentrums am Katholischen Klinikum Koblenz (Seintsch und Ruetz, Koblenz 2009) haben nach einer ersten offenen Beobachtung bei der intravenösen Gabe von je 1g L-Carnitin in 250 ml NaCl 0,9% über 20 Minuten morgens und abends nach 6 Tagen deutliche Reduzierungen einer VAS von 4,2 auf 2,8 und des Creatinkinase-Wertes bei einer Gruppe von 48 Patienten, die zu Beginn der stationären Behandlung erhöhte CK-Werte aufwiesen, ergeben.