• Verladung E-Rollstuhl
  • Erfahrungsbericht
    Ulrike Jarolimeck
Rollstuhl B 500 s online


Verladung E-Rollstuhl


Verladung E-Rolli

Herkules und ein E-Rolli machen mobil

Am Anfang standen meine Neuversorgung mit einem elektrischen Rollstuhl und der Erwerb eines geeigneten PKWs. Als Folge musste eine neue Verladehilfe angeschafft werden.
 
Nachdem ich mich u. a. auf der RehaCare und im Rahmen einer stationären Rehabilitationsmaß-nahme informiert hatte, fiel die Wahl auf den Elektro-Rollstuhl B 500 S online der Firma Otto Bock. Mir war es wichtig, einen Rollstuhl mit Front-Antrieb zu fahren, um Hindernisse problemlos überwinden zu können, und der einen kleinen Wendekreis hat. Ausgestattet ist er mit einem abnehmbaren Jay-Rücken und Jay-Sitzkissen. Beides ist nützlich, damit der Rollstuhl besser ins Auto verladen werden kann. So hat er eine geringe Höhe, wenn die Rückenlehne vorgeklappt und die Armstützen abgenommen werden.
 
Da wir bisher mit dem Autohersteller Mazda sehr gute Erfahrungen gemacht haben, war die Anschaffung des neuen Modells Mazda 5 (das ist ein Van) Ehrensache. Auto und E-Rollstuhl passten zusammen. Nun musste entschieden werden, welche Verladehilfe infrage kommt. Bisher hatten wir den Rollstuhl über Alu-Teleskopschienen in den Kofferraum gefahren. Das war ziemlich aufwendig, und ich konnte es alleine nicht bewerkstelligen. Auch in Bezug auf die Verladehilfe war der Besuch der Reha-Messe in Düsseldorf sehr hilfreich. Dort konnte ich die unterschiedlichen Varianten testen und die für mich geeignete auswählen. Die Wahl fiel auf den Ladekran Herkules der Firma Zawatzky in Meckesheim. Für den Einbau in unser Auto und die Anpassung an den E-Rollstuhl und meinen Aktiv-Rollstuhl wurden ein ganzer und ein halber Arbeitstag eingeplant.
 
Der Rollstuhl wird an einem Gurt eingehängt. Die Befestigung erfolgt im Schwerpunkt des Rollstuhles, so dass dieser in waagerechter Position angehoben wird. Per Knopfdruck wird der Rollstuhl mit dem Lift hochgezogen. Der Tragarm wird von Hand nach innen geschwenkt, und der Rollstuhl in den Kofferraum abgesenkt. In meinem Fall wird die Schwenkbewegung des Tragarms jedoch elektrisch angetrieben, so dass kein physischer Kraftaufwand für das Einschwenken des Rollstuhls benötigt wird.
 
Da wir am 24. August frühmorgens um 9 Uhr in Meckesheim sein sollten, entschlossen wir uns, bereits am Sonntag in das nahe gelegene Lobbach zu fahren, um nicht von Saarbrücken aus in den montagmorgendlichen Berufsverkehr zu geraten. In Lobbach betreibt die Manfred-Sauer-Stiftung ein barrierefreies Hotel.
 
http://www.manfred-sauer-stiftung.de/startseite.html
 
Die 28 Hotelzimmer sind hell, freundlich und rollstuhlgerecht. Daneben stehen für Gäste 20 ebenfalls barrierefreie Pavillons zur Verfügung. Auf Anfrage stehen Hilfsmittel bereit, z. B. Duschhocker, Duschrollstuhl. Die Betten sind höhenverstellbar.
 
Das Restaurant befindet sich in einem gläsernen Atrium. Darin erlebt man Wind und Wetter im Grünen unter Bäumen geschützt. Im gläsernen Ambiente sitzt man wie in einem großen Gewächshaus. Der Clou ist die hauseigene Brauerei.
 
Im weitläufigen Außengelände ist seit kurzem ein Rollstuhl-Parcours aufgebaut. Man findet dort auch einen überdachten Boule-Platz. Ein Gewächshaus mit unterschiedlichen Hochbeeten zeigt, dass man selbst aus dem Rollstuhl heraus gärtnern kann. Der „Kaiser-Ring“ ist eine 500 m lange Trainingsstrecke für Rollstuhlfahrer und Handbiker. Ein Schwimmbad, ein Fitness-Studio und eine riesige Sporthalle sowie eine Wellness- und Physiotherapie-Abteilung runden das Angebot ab, nicht zu vergessen die Kreativ-Werkstatt und und und. Alles barrierefrei nutzbar.
 
Ein Fahrer der Fa. Zawatzky brachte uns, nachdem wir unseren Wagen in der Werkstatt abgestellt hatten zum Hotel und holte uns wieder ab, als der Einbau der Verladehilfe erledigt war.
 
Die ersten Erfahrungen konnte ich mittlerweile zuhause machen. Ich kann meine Rollstühle ohne Hilfe alleine verladen. Der Kran nimmt wenig Platz im Kofferraum weg. Und ganz wichtig: die Sitzbank muss nicht umgeklappt werden.
 
Ulrike Jarolimeck

Bundesverband Poliomyelitis e.V.

  • Interessengemeinschaft von Personen mit Kinderlähmung
  • Freiberger Straße 33  |  09488 Thermalbad Wiesenbad