Das war die DIGAB 2024
DIGAB Kongress 2024
Die großen Poliomyelitisepidemien der 50er Jahre in Nordamerika und Nordeuropa führten zur Einrichtung erster Beatmungszentren. Die dabei überwiegend eingesetzten Respiratoren waren Negativdruckgeräte nach dem Funktionsprinzip der „Eisernen Lungen“.
1992 entstand die Arbeitsgruppe „Heim- und Langzeitbeatmung“ als ein interdisziplinärer Arbeitszusammenhang, in dem für den deutschsprachigen Raum die Forschung an der nichtinvasiven Beatmung weiterentwickelt und betrieben wurde. In der Arbeitsgruppe trafen Betroffene, Pflegende, Medizintechnikfirmen und Ärzte verschiedener Disziplinen zusammen.
Die Arbeitsgemeinschaft Heimbeatmung jetzt DIGAB (Deutsche Interdisziplinären Gesellschaft für Außerklinische Beatmung) befasst sich genau mit diesem Thema. Mit zahlreichen Referentinnen und Referenten aus Medizin und Wissenschaft, Pflege, den Reihen der Betroffenen und der Selbsthilfe, der Therapie, Krankenkassen war der 30. Jahreskongress der Deutschen Interdisziplinären Gesellschaft für Außerklinische Beatmung e.V. zusammen mit dem 17. Beatmungssymposium vom 06. - 07. Juni 2024 in Augsburg eine außerordentlich vielseitige Veranstaltung. In Symposien, Workshops, Diskussionsrunden, Freien Vortagssitzungen wurde die außerklinische Intensivversorgung von Kindern und Erwachsenen aus den unterschiedlichsten Perspektiven beleuchtet.
Gleichgesinnte sind wichtig für Austausch und Inspiration. Sie müssen nicht zwingend aus demselben Berufszweig kommen. Beim interdisziplinären DIGAB Kongress ist die Stimmung freundlich und familiär, darum ist es besonders einfach, unter Gleichgesinnten neue Bekanntschaften zu machen und alte Bekanntschaften zu pflegen.
Der Bundesverband Polio e. V. war auch in diesem Jahr wieder mit einem Informationsstand im Ausstellerbereich des Kongresses vertreten. Ärzte, Therapeuten und Betroffene hatten die Gelegenheit sich über den Bundesverband Polio e. V. und die Polio-Erkrankung sowie die Spätfolgen der Poliomyelitis zu informieren.
Die Jahrestagung ist eine der wenigen Veranstaltungen dieser Art, bei der die Betroffenen als gleichberechtigte Teilnehmer akzeptiert und eingebunden werden.
Auch in diesem Jahr wurden wieder Gesprächskreise für Betroffene angeboten. Die Kongressbesucher hatten die Möglichkeit im Rahmen der Gesprächskreise zu diskutieren und Fragen zu stellen. Herr Prof. Dr. Laier-Groneveld (Facharzt für Pneumologie) und Herr Dr. med. Martin Groß (Chefarzt für Neurologie) sowie Daniel Koller (Vorstandsmitglied) stellten sich im Polio-Gesprächskreis den Fragen der Besucher. In familiärer Atmosphäre schilderten einige Betroffene ihre Symptome und Erfahrungen mit Beatmungsgeräten.
Hauptproblem ist es ein geeignetes Schlaflabor für Polio-Betroffene zu finden. Durch unsere Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Muskelkranke e. V. liegt der Beratungs- und Geschäftsstelle eine Liste von Beatmungszentren vor, die Erfahrungen mit neuromuskulären Erkrankungen haben.
Wir danken der Augsburger Regionalgruppe 36 für die rege Beteiligung und Unterstützung am Stand.
Im nächsten Jahr findet der Kongress vom 22.05. bis 23.05.2025 in Rostock statt. Auch in 2025 planen wir wieder den beliebten Polio-Gesprächskreis.