Weltgesundheitsgipfel im Oktober 2022 in Berlin
Seit einigen Jahren veranstaltet die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zusammen mit verschiedenen Organisationen in Berlin den Weltgesundheitsgipfel. Er ist eine der weltweit wichtigsten strategischen Konferenzen für globale Gesundheit und das einzige internationale Forum dieser Art. Hier werden wichtige Persönlichkeiten aus Politik, Wissenschaft, Privatwirtschaft und Zivilgesellschaft aus der ganzen Welt buchstäblich an einen Tisch gebracht. Das diesjährige Motto lautete: „making the choice for health“, „Entscheidungen für die Gesundheit treffen“. Themen wie Klimawandel, Pandemie-Vorsorge und globale Gesundheit für den Frieden standen im Focus der Vorträge, Gesprächsrunden und unzähliger Einzelgespräche.
Auch die Ausrottung der Kinderlähmung war ein wichtiges Thema mit dem Ziel, in einem weiteren enormen Kraftakt noch einmal alle international verfügbaren Kräfte zu mobilisieren, um möglichst viel Geld für Impfkampagnen und andere Aktionen zu sammeln und zu verteilen. Viele Expert*innen waren vor Ort, unter ihnen Ulrike Jarolimeck, 1. Vorsitzende des Bundesverbandes Polio e. V., die über ihre Teilnahme ausführlich in der Ausgabe 1 / 2023 der Polio-Nachrichten berichten wird. Hans-Joachim Wöbbeking verfolgte das Ereignis live im Internet und stellte ein paar erste berichtenswerte Details für die aktuelle Ausgabe zusammen. Beeindruckt war er vor allem vom Auftritt einer Frau: Minda Dentler - eine bekannte Polio-Überlebende, die in Indien geboren wurde und in den USA aufwuchs. Sie engagiert sich aktiv für die Ausrottung von Polio und unterstützte in Zusammenarbeit mit Rotary in Indien eine nationale Impfkampagne.
Ergänzung
Weltgesundheitsgipfel 2022 in Berlin – eine Fortsetzung
In der aktuellen Ausgabe der Polio-Nachrichten, die Mitte Februar 2023 erscheinen wird, berichtet Ulrike Jarolimeck über den Weltgesundheitsgipfel in Berlin, an dem sie im Oktober 2022 in Berlin für den Bundesverband Polio e. V. teilnahm. Bereits im August hatte eine Agentur aus Hamburg den Bundesverband angefragt, ob er eine Aktion im Rahmen einer Kampagne zur Ausrottung der Kinderlähmung anlässlich des Weltgesundheitsgipfels unterstützen würde.
Konkret ging es darum, in Kooperation mit der Firma Steiff führenden Weltpolitikern Teddybären zu überreichen, um sie darauf aufmerksam zu machen, dass es um „One Last Push“ (so der Kampagnenname) geht - eine letzte Anstrengung, Polio auch in Pakistan und Afghanistan auszuradieren und die dafür benötigten Gelder von Seiten der Regierungen freizumachen. Der Global Polio Eradication Initiative (GPEI), dem Initiator dieser Initiative, war es dafür wichtig, Polio-Überlebende in die Aktion einzubinden, die aus erster Hand von ihren Erfahrungen mit Kinderlähmung berichteten. Für den BV Polio e. V. reiste Ulrike Jarolimeck nach Berlin, wo sie den Anwesenden ihre Erfahrungen als Polio-Überlebende vermittelte und deutlich machte, was es heißt, von dem Polio-Virus befallen zu werden und zu erkranken.
Die Staats- und Regierungschefs der Welt sagten der GPEI auf dem Weltgesundheitsgipfel in Berlin Mittel in Höhe von 2,6 Milliarden US-Dollar für die Jahre 2022 bis 2026 zur Beendigung der Kinderlähmung zu. Das angestrebte Ziel von 4,8 Milliarden wurde leider verfehlt. Deutschland will für diese Zeit 72 Millionen Euro bereitstellen. Von der Gates-Stiftung sind 1,2 Milliarden US-Dollar avisiert.
Bildunterschrift: Auf dem Weltgesundheitsgipfel herrschte vor der Fotowand im Hotel Berlin Central District dichtes Gedränge. Viele Menschen wollten mit „Fynn“, dem Bären, fotografiert werden, der als Botschafter für eine poliofreie Welt warb. Hier das Team der Bill & Melinda Gates Stiftung.
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